"AI kills Humanity" - so stand es unlängst auf einem Protestplakat im Umfeld eines KI-
Festivals zu lesen. Doch in der Diskussion über KI und Menschen wird oft übersehen,
dass es nicht um ein „entweder-oder“ geht, sondern um ein „sowohl-als-auch". Auch,
weil die smarte Nutzung von Technologie für Unternehmen wettbewerbsentscheidend
ist.
Nach wie vor gilt: Märkte sind Menschen. Und hier hat KI, trotz
beeindruckender Erfolge, auch ihre Grenzen. Auch wenn KI in der
Lage sein mag, bestimmte emotionale Muster zu erkennen, kann sie
keine individuelle Beziehung zum Kunden aufbauen.
Zwischenmenschliche Beziehungen, Vertrauen, bleiben daher
zentrale menschliche Komponenten, die auch in der Nachhaltigkeit
der Kundenbeziehung eine zentrale Rolle spielen.
KI, digitale Transformation – mal werden sie die Kundenbeziehung
gestalten, mal begleiten, mal beides im Wechsel. Es kommt eben
wesentlich auf den Use Case/Business Case an. Und es wird definitiv
Fälle geben, bei denen der persönliche, qualifizierte Kontakt mit dem
Kunden Wettbewerbsstärke begründet. Unternehmen tun gut daran
in der Gestaltung ihres Workflows, im Einsatz von KI abzuwägen, an
welchen Stellen des Kundenkontakts Technologie und wann die
persönliche Interaktion zielführender ist. Und wenn Technologie das
Instrument der Wahl ist: menschenzentrierte Prozessgestaltung ist
auch dann ein Schlüssel zum Erfolg.
Und was Bedenken genereller Art in Sachen KI betrifft: sie haben
sicher ihre Berechtigung. Jedoch: Weniger Alarmismus in Bezug auf
Technologien und ein Mehr an Responsible Use of KI - das wäre doch
was, oder?
Raphael Breidenbach
Maerkte sind Menschen - KI und die Welt des
sowohl-als-auch